Vor 77 Jahren, in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, fanden die Pogrome der Reichskristallnacht statt. Über 1400 Synagogen sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Am 10. November wurden ungefähr 30000 Juden in Konzentrationslager inhaftiert; Hunderte wurden ermordet oder starben an den Haftfolgen.
Mit großer Sorge und tief sitzendem Unbehagen blickt man dem 9. November 2015 entgegen. Kommt es wirklich so weit, dass an diesem Tag, der vor 77 Jahren mit der »Reichskristallnacht« den Beginn des Holocaust einläutete und der Erinnerung und Mahnung dienen sollte, wieder Hass und Menschenverachtung durch Deutschlands Straßen ziehen?
Seit einem Jahr laufen nun schon die wöchentlichen Inszenierungen von Pegida. Auch für den 9. November haben die Pegida-Aktivisten in Dresden eine Demo angemeldet. Diese soll ausgerechnet am Theaterplatz, dem ehemaligen Adolf-Hitler-Platz stattfinden. Dieser war in der NS-Zeit von hervorgehobener Bedeutung, war Schauplatz großer Aufmärsche und Kundgebungen des Naziregimes.
Am Montag den 9. November 2015 soll dieser geschichtsträchtige Ort erneut die Kulisse für Menschenverachtung und Rassismus werden.
Dem widersprechen wir ausdrücklich!
Wir bitten die Stadt Dresden darum, dass wenigstens an diesem historisch bedeutsamen Tag die seit über 12 Monaten wöchentlich stattfindende rassistische Pegida Demonstration untersagt oder an den Stadtrand verlegt wird.
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